Samstag, 12. Mai 2007
Sigil
Lange nach unserem Wechsel nach Arborea überraschten uns Ig'nea und Detritor mit einschlagenden Neuigkeiten: Sie hatten möglicherweise einen Weg nach Sigil entdeckt. Dazu mußten sie wohl irgendwie ein Elixier herstellen, welches ihnen große Macht verleiht... unter anderem die Fähigkeit zu fliegen. Ich muß bei Gelegenheit versuchen, dieses Elixier genau zu analysieren... oder mit Zugang zu den Forschungsunterlagen von Luzija verschaffen.

Wir entschlossen uns nach kurzer Diskussion also dazu, die anderen Möglichkeiten auszusetzen... und zunächst den Weg nach Sigil zu wagen. Sicherlich der Hauptgrund war derjenige, daß Luzija verschwunden war... und sicherlich den Weg nach Sigil eingeschlagen hatte oder einschlagen würde.

Also reisten wir zu einem Magier... einem Hofmagus. Dieser würde uns wohl ein Portal zeigen wollen im Austausch für das Elixier... aber wir waren vorsichtig. Als der Magier erkannte, daß es sich um das richtige Elixier handelte, wollte er es bekommen. Wir aber verlangten, daß er uns erst das Portal zeige und uns den Schlüssel erst danach verrate... ich behielt natürlich für mich, daß Thoth mir sicher den Schlüssel verraten würde, sollte der Magier sich weigern.

Überraschenderweise brachte uns der Magier zwar mittels einer Teleportation zum Portal nach Sigil, begleitete uns aber nicht. Dadurch erhielt er natürlich auch nicht die Bezahlung... verwirrend. Nach einem kurzen Gebet konnte ich natürlich von Thoth erfahren, wie das Portal funktioniert. Thoth sei gepriesen.

Wir betraten also das Portal, wobei Furgas die Vorhut bildete. Furgas ist sowieso deutlich mutiger geworden, seit er das Ritual durchgeführt hat.

Ich erkenne gerade, daß ich vergessen habe, dies zu schreiben. In der langen Zeit in Ipkunis haben Detritor, Furgas und Luzija das Ritual vollzogen... natürlich ohne dabei zu sterben. Furgas hat sich dabei extrem verändert... und ist jetzt gar mutig geworden.

Wie dem auch sei, wir waren also in einer Stadt... in Sigil. Alles war hier dunkel durch den Qualm, der aus einigen Häusern entströhmte. Selbst der Himmel war verdunkelt. Wir befanden uns in einer Seitenstraße, die offensichtlich nicht benutzt wurde... denn normalerweise, das konnten wir sehen, waren Straßen bis zur Grenze gefüllt mit Leuten. Einige der Rassen... sind derart ungewöhnlich, daß selbst ich sie mit meinem großen Wissen nicht einordnen kann.

Natürlich gab es einen Grund dafür, daß diese Seitengasse nicht benutzt wurde. Hier gab es eine gefährliche Pflanze, die ich fand, als ich mich an eine Wand lehnte. Ich wurde sofort ergriffen und heftig verletzt, bis mich zum Glück einer meiner Gefährten befreien konnte.

Anschließend erkundete Juvanis zunächst einmal aus der Luft... und traf dort zwei wirklich mächtige Wesen aus Sigil. Diese führten uns herum und zeigten uns gar eine berüchtigte Schänke, in der diese beiden wohl regelmäßig für Ordnung sorgten.

Wie dem auch sei, die Informationen, welche uns diese beiden geben konnten, haben zweifelsfrei einen großen Wert für uns. Und darüber hinaus gewähren sie uns auch noch Unterschlupf in ihrem Haus, in dem ich zwar nicht Zaubern darf... aber wir sicher sind.

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Glaube
Natürlich erwartete uns nun viel Arbeit. Ipkunis war zwar für den Moment in Sicherheit... aber für wie lange?

Ich machte mich also sogleich daran, einen Tempel zu erbauen. Zwar hatte ich bereits einen Schrein gefertigt, aber dieser genügte nicht meinen Ansprüchen. In der kurzen Zeit, die ich gehabt hatte, war das zwar das Bestmögliche, aber nun hatte ich ja Zeit.

Also rüstete ich ein adäquates Haus zu einem Tempel um. Ich brauchte viel Zeit und lange Monate, um dies zu bewerkstelligen, aber inzwischen steht in Ipkunis ein großer und prächtiger Tempel des Thoth. Dies ist das Mindeste, um Thoth zu ehren für die glückliche Fügung.

Inzwischen floriert die Stadt und wir haben bereits Kontakte zum Umland aufgenommen. Wir befinden uns offensichtlich inmitten eines Königreiches, mit dem wir einen Frieden eingegangen sind, dem wir uns aber nicht anschließen wollten oder mußten. Natürlich verlangen sie nun von uns höhere Zölle, dafür sind wir aber unabhängig. Auch haben wir einen Botschafter in unsere Stadt gebeten und einen entsandt, aber ich habe da nur wenig Einblick. Diese Sachen regelt Goin, unser Barde.

Ich kümmere mich lieber um unsere Staatsreligion. Der Tempel entwickelt sich prächtig, auch wegen meiner großen Investition. Wir haben einige Kleriker versammelt und ausgebildet und auch andere Gläubige sind eingetroffen, um Thoth die Ehre zu erweisen, die ihm gebührt. Schade nur, daß die Magier einen so schlechten Ruf in der Stadt haben... denn auch dieser Gruppe fühle ich mich irgendwie zugehörig.

Die Tempelführung habe ich nicht angetreten, weil ich einerseits noch nicht weiß, ob ich die Zeit dazu haben werde. Andererseits möchte ich es lieber einer genauen Analyse überlassen, welche Person sich am Besten dafür eigne... denn schließlich geht es uns um Wissen! Die Entscheidung wird also vermutlich noch ein paar Monate andauern. In der Zwischenzeit ist der Tempel in den guten Händen eines Kreises von Gläubigen, von denen alle Entscheidungen gemeinsam getroffen werden. Auch ich gehöre diesem Kreis an, aber ich werde meine Stimme wohl nur selten zum Einsatz bringen können.

Ob ich wohl ein guter Tempelvorsteher wäre?

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Ipkunis
Ich merke schon, ich habe es wieder einmal für Monate versäumt, mein Tagebuch weiter zu schreiben. Aber die Ereignisse waren auch derart folgenschwer und bedurften meiner vollständigen Aufmerksamkeit.

Zunächst reisten wir nach Ipkunis, was nun noch nicht so spektakulär gewesen ist. Aber in Ipkunis überschlugen sich dann die Ereignisse. Wir lernten schnell, daß in dieser Stadt ein Wesen namens "Aldor Tatz" für Ordnung sorgte, während die Stadt an sich extrem chaotisch war. Sogar die Stadt selbst war in sich chaotisch, da sich selbst die Straßen ständig veränderten in Form und Lage. Sich hier zurecht zu finden ist nur dadurch möglich, daß ein paar wenige Straßen scheinbar fixiert sind.

Hier in Ipkunis lernten wir schnell einen reichen Händler kennen, welcher wohl unsere Kontaktperson zur Abgabe das Kindes war. Wir baten uns eine Nacht Bedenkzeit aus, wobei ich diese Nacht einen unruhigen Schlaf hatte. Irgendetwas stimmte nicht, zumal ich des Nachts einen gellenden Schrei vernahm. Schon am nächsten Morgen sollte ich erkennen, wessen Schrei das gewesen war. Aldor Tatz, scheinbar ein Drache, wurde von schwarzen Schwertern des Nachts an die Außenseite des Stadttores genagelt und auf grausame Weise getötet.

Dadurch versank die Stadt im Chaos. An sich hätte sich dieses Problem leicht lösen können... wenn... ja wenn in der Stadt Kleriker gewesen wären. Da aber in der Stadt Religion verboten ist und ich noch nicht mächtig genug bin, war es unmöglich Aldor Tatz hier wieder zu beleben. Und zu allem Überfluß verloren wir auch noch das Kind... aber eins nach dem anderen.

Da wir uns sicher waren, daß Brenell seine Hände im Spiel hatten, trafen wir uns also erneut mit dem Händler, von dem wir aus dem ersten Treffen wußten, daß es sich um einen Spelleater handelte. Dieser versprach uns schließlich Unmengen von Gold, wenn wir ihm das Kind geben würden, damit er es seiner Bestimmung zukommen lassen würde. Während ich schon zu Beginn überzeugt war, daß es besser wäre, das Kind dem Händler zu geben, ließen sich die anderen erst jetzt überzeugen.

Der Händler nahm also das Kind und stürmte mit unbeschreiblicher Geschwindigkeit aus dem Raum. Als er eigentlich schon verschwunden war, zeigte er dann sein wahres Gesicht... das von Brenell. Und zu allem Überfluß gewährte er uns auch die Belohnung... und das Gold tauchte über unseren Köpfen auf und prasselte auf uns hernieder.

Hinterher konnte ich mir das nur so erklären, daß Brenell scheinbar in der Nacht noch die Stadt betreten hatte, dabei Aldor Tatz an das Stadttor nagelte und schließlich den Platz des Händlers übernahm. Aber noch während der Verfolgung Brenells... bei der ich ihm eine sattes Magisches Geschoß verpassen konnte, was ihn sichtlich überraschte... erkannten wir ein viel größeres Problem: die Stadt hatte ihren rechtschaffenen Gegenpol verloren und die Bewohner hatten zu allem Überfluß auch noch angefangen, ihre böse Seite zu zeigen. Dadurch waren wir auf dem direkten Wege in die Abyss... und eigentlich bereits dort angekommen. Nur der Schutzschild der Stadt bewahrte uns noch.

Von den weiteren Vorgängen möchte ich nur knapp berichten. Wir ersetzten Aldor Tatz durch Draka und sorgten wieder für Ordnung. Wir mußten das Gleichgewicht wieder herstellen. Auch hoben wir natürlich das Verbot für Religionen auf und erklärten schließlich den Glauben an Thoth zum offiziellen Glauben der Stadt.

Unsere Zeit wurde aber schließlich knapp. Der Schutzschild, der von magischen Gegenständen gespeist wurde, war schon am brechen... und wir hatten keinen Nachschub mehr. Aber alleine die Tatsache, daß ich hier noch schreiben kann... bedeutet, daß wir überlebt haben. Aber mehr durch eine glückliche Fügung, als durch Können. Sicherlich hat Thoth da seine Hand im Spiel, keine andere Erklärung ist möglich, daß ausgerechnet der stumme und unscheinbare Sam, den Ig'nea als ihren Begleiter auserkoren hatte, unsere Haut rettete.

Während also unsere Bemühungen Effekt zeigten, aber leider zu langsam... bewahrte Sam die Meisten vor dem Tode... durch ein Lied. Ich verstehe dieses Lied nicht, ich weiß nur, daß mir Handlungen schwergefallen sind.

Aber wir waren schließlich in Arborea. Zwar war das nicht unser Ziel gewesen und wir waren somit über das Ziel hinaus geschossen, aber wenigstens lauerten hier keine Legionen, um unsere Seelen vom Körper zu trennen.

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